Bohrlochspülung — Zirkulation (ununterbrochene oder zeitweilige) eines Spülmittels (Gas, Schaum, Wasser, Bohrlösung) beim Bohren zur Reinigung der Bohrlochsohle vom losgebohrten Gestein (Schlamm) und dessen Transport an die Oberfläche oder zu den Schlammfängern, zur Weiterleitung der Energie an die Bohrlochsohlenmotoren sowie zur Kühlung und Schmierung des gesteinszerstörenden Werkzeugs. Beim Rotarybohren in weichem und mittelharten Gestein wird durch die Wirkung des Spülmittels (bei einer Ausflussgeschwindigkeit der Flüssigkeit von 200 bis 250 m/s) auch eine Zerstörung des Gesteins an der Bohrlochsohle mittels des Spülstrahlrohres erzielt. Man unterscheidet ein generelles direktes, ein generelles Umkehr-, ein Bohrlochsohlen- (lokales) und ein kombiniertes Zirkulationsschema.

Bei der Bohrlochspülung sind Verluste des Spülmittels aufgrund einer teilweisen oder vollständigen Absorption durch die Schichten möglich. Mitunter werden bei einem plötzlichen Aufschluss großer Risse oder Kavernen katastrophale Verluste an Bohrlösung beobachtet, was gewöhnlich mit einer Havarie endet. Der Prozess der Bohrlochspülung wird auch bei einem intensiven Eindringen von Schichtenwasser in die Bohrung und bei Gasemissionen gestört.

Die Steuerung des Prozesses der Bohrlochspülung erfolgt bei vorgegebenen Bohrlochkonstruktionen und bestimmten geologisch-technischen Bedingungen durch eine Veränderung der Eigenschaften des Spülmittels und dessen Zirkulationsregime. Im Allgemeinfall dienen als regulierbare Parameter, die die Auswahl der Anlagen und Ausrüstungen bestimmen, die Dichte und die rheologischen Eigenschaften des Spülmittels, der Verbrauch und die Zufuhr der Pumpen, die die Geschwindigkeit des aufsteigenden Flusses bestimmen, die Hydraulikleistung, die am Bohrmeißel und Turbinenbohrer wirkt, der Differenzialdruck an der Bohrlochsohle usw.